ist das der Menschheit in der Regel keine Schlagzeile wert.
Alleine in Deutschland verstummen statistisch gesehen an einem Tag 156.000 Schweineherzen in den Schlachthöfen. Unter Qualen, Schmerzen und unermesslichem Leid.
Die Dunkelziffer liegt nochmals deutlich höher. Denn man kann davon ausgehen, dass 25 % der Schweine den Weg in den Schlachthof niemals antreten. Sie überleben die Tortur der Massentierhaltung nicht oder kommen schon bei der Geburt ums Leben.
Am 09.03.2022 jedoch hat ein weiteres Schweineherz aufgehört zu schlagen. Und dieses Herz schaffte es weltweit als einziges totes Schweineherz in die Schlagzeilen. Denn es schlug für zwei Monate in einem Menschen, der es durch eine sogenannte Xenotransplantation zuvor erhalten hat.
Bereits am Tag der Operation und noch danach berichteten alle Medien über diesen „Meilenstein der Medizin“. Schnell wurden Szenarien für die Zukunft modelliert. Schweine als Ersatzteillager für die Zivilisationskrankheiten und gesundheitliche Defizite der Menschen als Vision.
Das Schwein, dessen Herz nun endgültig aufhörte zu schlagen, wurde vorher selbstverständlich nicht gefragt. Gespendet hat es sein Herz nicht freiwillig. Auch hat es keine Einwilligung zur Genmanipulation erteilt, ohne die das Herz vom menschlichen Körper sofort abgestoßen worden wäre.
Die Organisation Ärzte gegen Tierversuche beschreibt in einer Pressemitteilung, warum der Weg der Xenotransplantation keine Option ist, welche Gefahren er birgt und auch, welches unermessliches Tierleid dadurch verursacht wird. Sie sind somit neben uns Tierschützer:innen und Tierrechtler:innen einsame Rufer in der Wüste.
Denn die beteiligten Wissenschaftler, die Presse und die Öffentlichkeit scheinen für derlei Argumente nicht empfänglich zu sein. Und mit der Spezies Schwein haben sie letztlich das ideale Opfertier für ihre gemeinschaftlichen Machenschaften gefunden.
Wir Menschen sind es gewohnt und nennen es „vernünftig“, die Angehörigen der Spezies Schwein milliardenfach zu züchten, in enge Käfige, enge Buchten und enge Tiertransporter zu sperren. Um sie nach dem gewaltsamen und blutigen Schlachtvorgang in kleinen Teilen auf Verkaufsstellen aufzuteilen. Und sie später im Kochtopf und der Pfanne zu garen.
All dies nennen wir für Schweine nicht nur „normal“ und „vernünftig“. Wir hinterfragen es nicht einmal. Nicht die Qualen, die wir diesen hochintelligenten Tieren von der Geburt bis zum gewaltsamen Tod antun. Nicht die Auswirkungen, die der Fleischkonsum auf das Klima des Planeten und letztlich die Gesundheit der Menschen selber hat.
Neben dem traditionellen Aufessen der armen Schweine durch den Menschen gibt es darüber hinaus noch viele weitere Schandtaten, die wir Menschen den Schweinen antun. In einer Vielzahl von Alltagsprodukten stecken Teile der hochintelligenten, geselligen und neugierigen Schweine.
Nicht weil diese Produkte ohne die Schweine nicht herstellbar sind, sondern weil Schlachtnebenprodukte aufgrund der unfassbaren Gier nach billigem Fleisch so schön billig sind.
Auch in Tierversuchen werden immer mehr Schweine verwendet, weil die „Wissenschaftler“ erkannt haben, dass der Widerstand der Gesellschaft deutlich nachlässt, wenn statt Hunden, Kaninchen und Affen die sprichwörtlich armen Schweine verwendet werden.
Denn Schweine sind nur zu unserem Nutzen da und werden als Spezies daher selbst durch die Gesetze nur als solche anerkannt: Nutztiere. Basta.
Durch die relative physiologische Nähe der Schweine zum Menschen ziehen wir als vermeintlich überlegene Spezies Mensch aber nicht den Schluss, doch vielleicht auf den Konsum der „horizontalen Menschen“ zu verzichten. Ächten es nicht als „Beinahe-Kannibalismus“.
Stattdessen sehen wir die Spezies Schwein in der Zukunft der Mediziner, die an diesem „historischen Eingriff“ in den USA beteiligt waren, als wandelnde Ersatzteillager. Deren Baupläne wir nur ein wenig verändern müssen – frei nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.
Wenn es einen Gott gibt, dann scheint er beim Schöpfen der Schweine einen ziemlich Groll auf diese Tiere gehabt zu haben. Denn nicht nur lassen sie milliardenfach für den Menschen ihr Leben. Nun dürfen sie mehr und mehr auch als Heilmittel für die Zivilisationskrankheiten herhalten, die die Menschen sich unter anderem durch den Konsum der Schweine erst eingehandelt haben.
Es scheint, als ob wir den moralischen „Point of no return“ (nicht nur) bei der Spezies Schwein längst hinter uns gelassen haben…
Ruhe in Frieden, kleines Schweineherz.
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