Heute am 01.11.2023 ist Weltvegan-Tag. Menschen, die sich für die vegane Lebensweise entscheiden, sind vielen Angriffen ausgesetzt. Fleißig wird nach Gegenargumenten für eine fleischlose Ernährung gesucht.

Zwei Argumente möchte ich in den Fokus rücken:

1. Es ist meine persönliche Entscheidung, tierische Produkte zu konsumieren.

Jeder kann frei entscheiden, was er tut. Jeder kann machen, was er will, wenn er mit den Konsequenzen für seine Handlungen leben kann.
Doch sollten wir alles tun, was uns gerade in den Sinn kommt? Wenn mich jemand auf der Straße anrempelt, könnte ich demjenigen einen Schlag ins Gesicht verpassen, das wäre meine persönliche Entscheidung. Oder jemand könnte ein Kind missbrauchen – seine persönliche Entscheidung. Jemand verprügelt einen Hund oder Katze auf der Straße – seine persönliche Entscheidung. Dies wäre nach der Logik der o.g. Aussage der Fleischesser eine eigentlich moralisch vertretbare Handlung, oder? Natürlich nicht, dann auf solche Taten erfolgt eine Konsequenz, dafür gibt es Gesetze, die dies verhindern sollen. Bei der Tierausbeutung gibt es für den Konsumenten keine direkte Konsequenz.
Die meisten Menschen, die auf die persönliche Entscheidung als Argument gegen vegane Ernährung argumentieren, sehen Tiere nicht mehr als Lebenswesen, als Mitgeschöpfe. Sie töten sie nicht selbst, das überlassen sie anderen, und bekommen das nicht mehr als Tier zu identifizierende Schnitzel abgepackt zu einem Billigpreis im Supermarkt.

Es kann nicht die persönliche Entscheidung höher stehen als das Leben eines Mitgeschöpfes. Hier spielen Werte und Ethik eine wichtige Rolle. Welche Werte haben diese Menschen?

Vegane Lebensweise ist in der heutigen Zeit ein Muss in meinen Augen. Wir können nicht weiter mitansehen, wie Millionen von Schweinen, Kühen, Hühnern, Fische etc. ihr ganzes Leben gequält und getötet werden. Vor allem deswegen nicht, weil es Alternativen gibt. Die persönliche Entscheidung vegan zu leben, hilft den Tieren, der Umwelt, unserem Planeten und letztendlich den Menschen selbst.

Und damit kommen wir zu einem weiteren Argument:

2. Setzt Euch stattdessen für Menschen ein

Tierschutz ist Menschenschutz. Viele Mitarbeiter in Schlachthöfen möchten dort nicht arbeiten. Viele können auf längere Zeit den psychischen Belastungen nicht standhalten. Sicherlich haben sie die Möglichkeit, einen anderen Job zu suchen, aber manchmal auch nicht.

Veganer sind nicht ignorant gegenüber den Problemen der Welt, die dringend behoben werden müssen und dazu gehört die Tierquälerei genauso wie der Speziesismus. Im Gegenteil.
Wir alle sollten versuchen, Leid zu verhindern. Es ist nicht weniger wichtig Tieren zu helfen als Menschen und meist geht das sogar Hand in Hand. Warum versuchen einige Menschen den Tierschutz bzw. das Tierrecht abzuwerten, ja die Sachverhalte gegeneinander auszuspielen, nur um sich nicht verändern zu müssen und eingefahrene, nicht mehr zukunftsorientierte Verhaltensweisen aufzubrechen?

Das Tierleid steht häufig sogar in direkter Beziehung zueinander. Das Beispiel der Schlachthofmitarbeiter ist z.B. so ein Fall. Diese leiden unter den traumatisierenden Bildern und den Arbeitsverhältnissen. Um damit fertig zu werden, greifen einige zu Drogen- und Alkohol, leiden unter Depressionen und Angstzuständen.

Durch den Konsum von tierischen Produkten fördern wir den Welthunger, da die Anbauflächen für die Tierwirtschaft genutzt werden. Wie viele Menschen könnten wir direkt damit ernähren, anstatt über den Umweg Tiere zu produzieren, zu töten und dann zu essen?
Abholzung des Regenwaldes und dadurch die Entwurzelung und Zerstörung von Gemeinschaften der indigenen Völker zeigt, dass Tierausbeutung das Leid von Menschen nach sich zieht. Von den Auswirkungen auf unsere Umwelt ganz zu schweigen.

Und wer sagt, dass man sich nicht für Menschen- und Tierrechte gleichzeitig einsetzen kann? Viele vegan lebende Menschen tun das, denn sie haben erkannt, dass alles miteinander in Beziehung steht. 

Welche persönliche Entscheidung triffst Du heute?