Das Leicoma stammt aus der ehemaligen DDR. Der Name setzt sich aus den Bezirken der Zuchtstätten zusammen: LEIpzig – COttbus – MAgdeburg.
Die Grundlage in der Zeit von 1971 bis 1975 bildeten die deutsche Landrasse und niederländische Landrassen, das Duroc, estnische Speckschwein und das deutsche Sattelschwein. Hohe Fruchtbarkeit und Umweltstabilität war das Ziel, sowie die Verbesserung der Fleischfülle. Sie diente vor allem als Mutterrasse und wurde mit deutschen Edelschweinen und der deutschen Landrasse gekreuzt.
In den 1990er verringerte sich die Population dermaßen, aufgrund der veränderten Landwirtschaft hin zum Fruchtanbau, dass die Leicoma vom Aussterben bedroht sind. Und das, obwohl die Rasse in den Zuchtprogrammen der Schweinezuchtverbände in den neuen Bundesländern integriert wurde. 2005 auch in Baden-Württemberg. 2011 wurde das Leicoma als bedrohte Rasse eingestuft. Ein weiterer war, dass das Leicoma nicht dem Standard der deutschen Schlachthöfe entsprach. Es hatte einen zu hohen Fettanteil und ein geringeren Magerfleischanteil, als die anderen Schweinerassen. Die Züchter bekamen weniger Geld und stiegen auf andere Rassen um.
Die Leicoma werden heute nur noch in den Zuchtverbänden Mitteldeutschlands und Baden-Württemberg gezüchtet. Lt. der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gab es 2022 nur 134 Sauen und 19 Eber. Stand 2019 gibt es 7 Zuchtbetriebe. Der größte Betrieb wird von der Raunitzer Agrar UG in 06193 Wettin-Loebejuen OT Gimritz geführt. Drei weitere kleinere Betriebe findet man in Sachsen-Anhalt. Auch die Gesellschaft für alte und gefährdete Haustierrassen (GEH) in Hessen ist am Erhaltungsprogramm beteiligt. Ein Landwirt in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, letzterer hält diese in Freilandhaltung, gehören dazu.
2020 deckte die Tierrechtsorganisation ARIWA in einem sächsischen Schweinemastbetrieb der Leicoma PIG-Zucht GmbH Polkenberg in Leisnig-Görnitz katastrophale Zustände auf.
Beschreibung
Großrahmig (Körperlänge ab 72 cm), mit mittellangem Kopf und Hängeohren, kräftige Beine. Rein weiß. Sie sind sehr robust und haben ein ruhiges Wesen, gelassen und sanftmütig.
Bildquelle(n):
Beitragsbild – Canva
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