Diese aus Neuseeland oder genauer von den polynesischen Inseln stammende Schweinerasse wird immer beliebter.
Kune Kune bedeutet in der Sprache der Maori: fett und rund. Aufgrund des freundlichen und ruhigen Wesens der Kune Kune und der geringeren Körpergröße, sowie der anspruchslosen Fütterung mit Grünfutter und dem geringeren Platzbedarf, werden sie als Heimtiere immer beliebter. Für körperbehinderte Kinder, psychisch kranken Menschen oder von Demenz Betroffenen leisten sie als Therapietiere erstaunliche Hilfe.
Sie sollen asiatischen Ursprungs sein und von Hausschweinen abstammen, die von Walfängern oder Kaufleuten im frühen 19. Jahrhundert auf die Insel gebracht wurden.
Erst 1970 rückte das Kune Kune in den Fokus der Europäer. Es sollen nur noch 50 reinrassige Schweine in Neuseeland zu diesem Zeitpunkt existiert haben.
Michael Willis und John Simster von Staglands Wildlife Reserve und Willobank Wildlife Reserve kauften 1978 / 1984 in Te Kuiti / Bezirk Waharoa alle Tiere, denen sie habhaft werden konnten. Dies waren insgesamt 18 Tiere, wovon 6 Sauen und 3 Eber, die reinrassig oder nahezu reinrassig waren, für eine Erhaltungszucht auf der Südinsel verwendet.
Die Blutlinien der Sauen sind: Awakino, Jenny, Kereopa, Rebecca Gina, Sally und Trish. Die Tammerdale-Linie starb aus. Die Blutlinien bei den Ebern: Andrew, Ru, Te Whangi und Tutaki.
1992 erfolgte der Export nach Großbritannien und später in weitere Länder.
Hierzu gehören die USA, Niederlande, Österreich und auch Deutschland.
Das Herdbuch für alle europäischen Länder, mit Ausnahme von Großbritannien und den Niederlanden, wird von der EKKPS (European Kune Kune Pig Society) geführt.
Die Widerristhöhe beträgt 55 – 60 cm, Körperlänge 95 – 115 cm, Gewicht zwischen 70 und 100 kg, wobei es auch größere Exemplare geben kann, wo die Einkreuzung der “Captain Cookers” (große Fleischschweine, die von Captain Cook auf die Insel gebracht worden waren) zum Vorschein kommt.
Sie besitzen eine sehr kurze Schnauze, kurze stämmige Beine, Steh- und Hängeohren. Das Fell ist dicht, lang mit weichen Borsten, teilweise gewellt. Besonders Merkmal sind die Auswüchse am Hals, die auf Maori “Piri-Piri” und im Englischen “Troddel oder Wattle” (Kehllappen) genannt werden und denen der Ziege ähnlich sind. Der Körper ist rund und kompakt.
Die Wurfgröße beträgt 3 – 7 Jungtiere.
Es kann jede Farbkombination vorkommen: schwarz-weiß, schwarz-weiß-ginger, ginger-schwarz, creme oder goldtip (dunkle schokoladenfarbige Grundfarbe mit goldenen Borstenspitzen) oder einfarbig. (Ginger = rot)
Sie sind hervorragende robuste Weideschweine und benötigen bei entsprechender Gasqualität und ausreichender Weidefläche kein zusätzliches Kraftfutter. Der Wühltrieb ist wenig ausgeprägt, wobei das von Tier zu Tier unterschiedlich sein kann.
In einigen Tierparks, wie z. B. der Tierpark in Bochum oder Odenkirchen in der Nähe von Mönchengladbach / NRW oder in Hellabrunn-München / Bayern, gehören die Kune Kune zu den Lieblingen der Besucher.
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