Eine der alten englischen Schweinerassen ist das Gloucestershire Old Spot.

Leider gibt es nur sehr wenige dokumentarische Beweise für die frühe Entwicklung der Rasse, obwohl viktorianische Autoren wie William Youatt in The Pig und HD Richardson darauf hindeuten, dass die Gloucestershire Old Spots (GOS) aus einer Kreuzung des ursprünglichen Gloucestershire-Schweins – eine große, cremefarbene Sorte mit vom Hals hängenden Kehllappen – mit dem alten Berkshire-Schwein, das damals ein sandfarbenes, geflecktes Schwein war, abstammen.

Die ersten Abstammungsnachweise für Schweine begannen 1885, viel später als für Rinder oder Schafe. Vor 1913 wurde jedoch keine andere gefleckte Rasse mit Stammbaum registriert, sodass die heutige GOS die älteste dieser Rasse der Welt ist!

Während seiner 100-jährigen Geschichte gab es jedoch eine Reihe ziemlich ernster Ausfälle, als die Gesamtzahlen alarmierend gesunken sind.

Es gab besorgniserregende Tiefpunkte in den 1920er und 40er Jahren und dann wieder in den 1960er Jahren. Es befanden sich etwa 80 % der weltweit noch existierenden Gloucestershire Old Spots im Besitz eines einzigen Engländers George Styles, der 120 Sauen hatte. Dies stellte eine sehr prekäre Situation für die Rasse dar, aber zum Glück war Herr Styles ein sachkundiger Betreiber, der die Feinheiten der erfolgreichen Zucht aus eingeschränkten Blutlinien verstand.

Und wie kam das Gloucestershire zu seinem Namen? Die lokale Folklore besagt, dass die charakteristischen schwarzen Flecken der Rasse ursprünglich durch herabfallende Früchte (Quetschung durch den Aufprall) verursachten, während alternative Namen, die im Laufe der Jahre dafür verwendet wurden, “Gloster Spot” und “Old Spot” enthalten. Darüber hinaus ist die Rasse auch als Obstgartenschwein (orchard pig) und Hüttenschwein (cottager’s pig) bekannt.

Gloucestershire wurden häufig in den Apfel- und Birnenbaumplantagen der Gegend und auf Milchviehbetrieben gehalten. Sowohl Fallobst als auch Abfälle aus den Molkereien wurden in der Anfangszeit als Ergänzung zu einer überwiegenden Weidegras-Ernährung verwendet.

Sie gelten als umgänglich und freundlich, winterhart und krankheitsresistent und damit für die Freilandhaltung prädestiniert. Durch die geringe Anzahl an Ferkeln (im Durchschnitt 8 pro Wurf) sind sie für die konventionelle Tierhaltung nicht profitabel genug, was sie an den Rand des Aussterbens brachte. Die Bestände erholen sich langsam wieder, vor allem in England.

Die Gloucestershire sind eine kompakte Schweinerasse. Die Farbe ist weiß mit vereinzelt schwarzen, abgegrenzten Flecken. Der Kopf ist mittelgroß mit nach vorn hängenden Ohren, die fast die Rüsselspitze berühren.

Gewicht

Sau  227 kg

Eber 272 kg

Das teuerste Schwein in Großbritannien lt. dem Guinessbuch der Rekorde, war ein Gloucestershire Old Spot-Eber der Foston-Herde, der auf einer Auktion im Jahr 1994 für £4,200 (4927,90 € nach heutigem Stand) verkauft wurde.

Gloushestershire Old Spot

Bildquellen:

Beitragsbild

oben links:
Fotograf(in): Amanda Slater – Wikipedia

oben rechts:
Fotograf(in): Shipman_29 – Wikipedia

Gloucestershire Old Spot Eber Sambo 21st aus der Foston-Rotte /Großbritannien  – http://www.gospbc.co.uk