Ein Abkömmling des iberischen Schweines ist das Bísaro aus Portugal. Manchmal werden sie auch Celta oder Celtic genannt, was darauf hindeuten soll, dass es sich um eine alte, ursprüngliche Rasse handelt.

 

Es war die einzige Schweinerasse in Nord Portugal, Galizien, Frankreich und den britischen Inseln, bevor die asiatischen römischen Schweinerassen sich weiter verbreiteten.

Im Buch von J.F. Macedo Pinto “Compendio de Veterinaria Ou Medicina DOS Animaes Domesticos…” unterscheidet der Autor im Jahre 1878 zwei Arten dieser Schweinerasse, deren Hauptverbreitungsgebiete heute die Flächen um den Douro Fluss sind.

In Minho ist es das weiße Bisaro (auch Galegos genannt)  und in Trás-os-Montes ist das einfarbig schwarze bzw. gefleckte (Grundfarbe weiß mit großen schwarzen Hautbereichen und hellen Borsten) beheimatet.

Eine weitere Variante ist das Molarinhos ein geflecktes Tier mit wenig Borsten.

Bísaros wären durch die afrikanische Schweinepest in den frühen 90er Jahren fast ausgerottet worden. Und auch das Interesse an den original spanischen Iberischen Schweinen war größer. Doch dank der National Association of Breeders of Bísaro Swine (ANCSUB – Associação Nacional de Criadores de Suínos de Raça Bísara), die 1994 gegründet wurde, konnte durch Einkreuzen anderer Schweinerassen, die Population der Bísaros wieder erhöht werden.

1970 ist der Name Bísaro oder auch Trás-os-Montes-Schwein die offizielle Bezeichnung für diese wunderschöne Schweinerasse.

Sie wachsen sehr langsam, dafür ist eine Wurfanzahl von bis zu 20 Ferkeln keine Seltenheit. Heute wird das Bísaro in einem semi-extensiven System in Auslaufhaltung gezüchtet. Die Tiere verbringen die meiste Zeit in dem weitläufigen Gelände der Provinzen im Norden des portugiesischen Königreichs. Die Tiere haben jederzeit Zugang zu den angrenzenden Ställen.

Bísaro werden hauptsächlich mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen (bestehend aus einer Getreidemischung, ergänzt durch eine Vielzahl von Knollen, Obst und Gemüse) und zum Herbst hin mit Kastanien, die sie in den Kastanienhainen selbst suchen können, ernährt. Die Verwendung von Alleinfuttermitteln erfolgt nur zu bestimmten Zeiten, wie zum Beispiel beim Absetzen und in der Laktation (Säugephase). Übrigens gibt es keinen Unterschied zwischen Zucht und Mast. Der Landwirt züchtet und mästet die Bísaro selbst. Eine Unterteilung in Zucht- und Mastbetrieb, wie in Deutschland, gibt es nicht.

 

Die Bísaros sind großrahmig, hochbeinig und können eine Körperlänge von 1,50 m erreichen. Die Widerristhöhe liegt zwischen 0,90 m bis 1 m. Die Rückenlinie ist leicht gebogen. Große, nach vorn herabhängende Ohren sitzen auf einem breiten und langgezogenen Kopf. Das Borstenkleid kann einfarbig schwarz bis gräulich, weiß oder gefleckt sein. Heute findet man auch häufig Farbzeichnungen ähnlich der Sattelschweine.

Gewicht

Sau 150 kg

Eber 180 kg

Bildquelle(n):

Beitragsbild:

oben rechts schwarzes Bísaro – public domain

unten links geflecktes Bísaro – By AlexandrinaF – Own work, CC BY-SA 4.0, Wikipedia

Bildquellen:

Beitragsbild 1

Bild oben links: Fotograf: Scott Davis  “Champion Berkshire boar at 2005 Royal Adelaide Show.” Wikipedia  CC BY-SA 3.0 

Bild unten rechts:  Canvas pro