Diese Schweineart soll mit Walfängern um 1839 auf die Arapawa Inseln in Marlborough Sound/Neuseeland gekommen sein.

Es wird spekuliert, dass sie von Oxford Sandy and Black und ggf. von Berkshire und Tamworth Schweinen abstammen. Sie wurden auf den Inseln zurückgelassen und verwilderten. Sie sind größer als die ebenfalls in Neuseeland beheimateten Auckland Schweine.

Diese Isolation allerdings wird dem Arapawa zum Verhängnis. Heute gelten sie als extrem gefährdet. David Hughes, der sich die letzten 30 Jahre seines Lebens in Neuseeland für gefährdete Haustierrassen, darunter auch des Arapawa Schweines, einsetzte, wird bald seine aktive Zeit in der Erhaltung der seltenen Rassen einstellen und in den Ruhestand eintreten.

Neben einer handvoll Züchtern aus der Canterbury Region, (darunter Mike und Justine Doods aus Christchurch, die die Rare Breeds Conservation Society leiten) beherbergt Hughes nur noch 3 Sauen und 2 Eber der Arapawa Island Pigs. Die Dodds möchten die Arbeit von David Hughes weiterführen, doch der Genpool dieser Schweineart ist extrem klein. Da die Wurfgröße mit bis zu 5 Jungtieren ein weiteres Problem darstellt, ist frisches Blut dringend notwendig.

Die Erhaltung ist auch aus einem anderen Grund wichtig. Das Genmaterial ist so speziell, dass dieser für medizinische Zwecke (z.B. für Diabetes Typ 1, kein Insulin mehr notwendig) von großer Bedeutung ist. Die Tiere werden nicht getötet, sondern in Narkose gelegt und die Zellen werden entnommen.

Eine weitere Gefahr besteht durch das Vermischen mit anderen modernen Schweinerassen. Die Dodds konnten 2010 einen kleinen Erfolg erzielen, da von Mitgliedern des örtlichen Vereins für gefährdete Rassen, während eines Streifzuges durch die neuseeländische Canterbury Region, eine Sau aufgespürt und gefangen werden konnte. Die Suche nach weiteren Tieren blieb allerdings erfolglos.

Das Aussehen des Arapawa ähnelt dem europäischen Wildschwein, mit seiner langen Schnauze und Gesicht, breite Schulterpartie, schmale, spitze Stehohren, besitzen aber keine Kehllappen oder Troddeln. Dichtes langes Borstenkleid und eine Rückenmähne. Die Grundfarbe ist rötlich braun bis sandfarben, mit schwarzen unregelmäßigen Flecken, es können aber auch rein schwarze Tiere vorkommen.

Die Dodds beschreiben das Wesen dieser Rasse als etwas ganz Besonders, sie sind ähnlich den Kune Kune sehr sanft und umgänglich, haben aber ihre wilden Instinkte bewahrt. Und eignen sich nicht als reine Kuscheltiere, obwohl sie sehr zutraulich sein können. Bleibt zu hoffen, dass sich Menschen finden, die Interesse an dieser Rasse haben und dass das Fortbestehen dieser wunderschönen Tiere gewährleistet ist.

Sau
80 – 100 kg

Eber
120 – 180 kg

Arapawa Briefmarke

Bildquelle(n):

Beitragsbild – unbekannte Quelle