Zwei verschiedene Spezies. So unterschiedlich, aber doch so ähnlich. Beides Tierarten, die in Familienverbänden leben. Schweine in “Rotten”, Hunde in “Rudeln”. Beides sehr intelligente Tiere, die die Menschheit mit in ihre eigenen Familienverbände integrierte. Domestikation nennt man das.
Und damit fing das Übel an. Für die Wölfe und die Wildschweine, aus denen Hunde und Hausschweine wurden. Die Entwicklung zwischen beiden Tierarten in der nicht ganz so liebevollen Hand der Menschen, könnte unterschiedlicher kaum sein.
Ich denke, ich muss da nicht wirklich ins Detail gehen. Die eine Spezies wird milliardenfach Jahr für Jahr auf dem ganzen Planeten geschunden und ermordet. Produziert, um nur im Kochtopf zu enden. Die andere Spezies hat es wenigstens bei Teilen der Menschheit in Sicherheit geschafft. Darf auf der Couch leben, wird geliebt und gehegt.
Das gönne ich jedem Tier. Es sind viel zu wenige im Vergleich. Ob es dann nun ein Hund ist oder ein Kaninchen oder eine Katze: als Heimtier haben sie alle die Chance, auf ein gutes Leben. Chance – nicht die Gewissheit. Denn auch bei Tieren, die wir vorgeben zu lieben, gibt es unendliche Tierqualen.
Die Spezies Schwein und andere, die wir allerdings nur “Nutzen” wollen, die kommen nur in kleinsten, homöopathischen Dosen an die Emotion heran, die Menschen aussenden können: Liebe.
Wenn Bauern, die Tiere nutzen, sagen, dass sie sie lieben, kann ich nur das Gesicht verzerren. Was soll das für eine Form der Liebe bitte schön sein? Die mit dem vorzeitigen, gewalttätigen Ableben des Tieres endet?
Tierwohl, Haltungsstufen und andere Euphemismen für diese Form der Ausnutzung und der Tierausbeutung, bringen mich auf die berühmte Palme. Und dennoch versuche ich, diese Zeilen in Ruhe zu tippen.
Die beiden Fotos habe ich aus meinem Fundus herausgesucht: links halte ich die wunderschöne Pfote (nicht Huf und nicht Klaue) von Gandhi, rechts die Pfote von Dexter. Warum Pfote beim Schwein, das sagt “man”/mensch doch nicht? Weil ich denke, dass das Wort Pfote viel mehr aussagt, als den Fuß eines Hundes/einer Katze. Wir verwenden diesen Begriff durchaus positiver in unserer Sprache.
Und das wünsche ich mir von ganzem Herzen für die Schweine und Kühe und Hühner und andere Nutztiere dieser Welt: dass sie die Barriere zu unseren Herzen durchbrechen und auch im positiven Sprachgebrauch landen.
Dann gibt es auch keine Sauklauen mehr für schlechte Handschrift und kein “zusammenrotten”, wenn sich Menschen zu irgendwelchen gefühlten Schandtaten treffen oder verabreden.
Passt auf Euren Sprachgebrauch auf. Der Weg in Eure Herzen führt über Eure Lippen.
Freya, Loki und Gandhi werden jetzt wach und ich wünschte mir nichts mehr, als dass ich sie eines Tages auf einem Hundespaziergang mit in die weite Welt nehmen könnte. Aber sie müssen in ihrem Gehege bleiben, während ich nachher gemeinsam mit Dexter durch den Wald stapfe.
Wie einst Michel aus Lönneberga: Spaziergang mit Schwein. Schweine und Hunde – sie verdienen unsere Liebe. Wie alle Tiere. Für immer.
Danke für diesen kurzen aber intensiven Beitrag! Die Worte sind Balsam auf der Seele eines Jeden, dessen Vision eine vegane Welt ist! ❤