Rheda-Wiedenbrück, irgendwann im Juni 2022. Im schwarzen Loch der Vernichtung von Schweineleben mit der Aufschrift „Tönnies“. Eine Schweinemutter wird angeliefert. Ein Schwein von 25.000 an diesem Tag. Die Sau ist hochschwanger, aber das hat weder den Bauern noch den Transporteur gekümmert. Der Preis ihres Fleisches ist alles, was sie den Menschen, vornehmlich Männer, wert ist.
Der Stress des Transportes führt dazu, dass die werdende Schweinemutter in den Wehen liegt. Sie bekommt ihre Kinder, noch bevor sie in die Erstickungsgondel geschickt werden kann.
Männer reißen der Mutter die Kinder weg, mit Tritten und Schlägen wird die Mutter doch noch zur Hinrichtung geführt. Auch ihre Kinder erhalten keine Gnade. Werden dahingerafft, wie 25.000 ihrer Artgenossen an diesem Juni-Tag.
Zwei der anwesenden Männer sind Tierärzte. Aber auch sie sind nur Fleischbeschauer, das Schicksal der Tiere kümmert sie nicht. In diesem schwarzen Loch der Vernichtung von schweinischen Lebens existiert keine Empathie, keine Liebe, keine Hoffnung. Die Herzen sind schwarz und erstarrt. Noch bevor die Männer jemals einen Schritt in diesen Ort gesetzt haben, sind sie innerlich gestorben – wenn sie jemals wahrlich gelebt und geliebt haben.
Drei der hilflosen neuen Erdenbürger bleiben am Ende zurück. Sie wimmern und schreien, brauchen ihre Mutter, die aber schon längst durch Roboter und Männerhände zerstückelt wird.
Zu klein zum Ersticken in der Gasgondel und zu wertlos für die Firma Tönnies. Beamtete Tierärzte – wieder Männer – sollen es richten. Das neugeborene Leben töten, damit der Betrieb der Schweinetötungsmaschinerie nahtlos und ungestört weiterlaufen kann. Weitere Transporter fahren auf den Parkplatz. Alles muss schnell gehen.
Ein Eimer Wasser und ein entherzter Griff später und drei der neugeborenen Schweine-Kinder werden unter Wasser gehalten. Sie zappeln und wimmern. Leben, das Leben will inmitten von Leben, das Leben will.
Doch die Männer sind gnadenlos, herzlos und seelenlos. Einige Zeit später sind alle Neugeborenen tot. Werden in die Kadavertonne geschmissen. Das Morden geht weiter.
Solche Fälle, wie der dieser armen Schweinemutter, sind keine Einzelfälle. Dass wir von den drei Ferkeln dieses Mal erfahren haben, ist kein Hoffnungsschimmer. Eine Kehrtwende im Umgang mit Tieren ist nicht einmal andeutungsweise denkbar im schwarzen Loch in Rheda-Wiedenbrück.
In der Verhandlung vor Gericht geht es folglich auch nicht um den Tod der Mutter und ihrer Kinder. Sondern nur um die Art und Weise, wie er passiert ist. Das Todesurteil für die Schweine wird bei ihrer Geburt gleich mit ausgesprochen. Von keinem Richter, sondern einer Gesellschaft, die so schwarz ist, wie das Zentrum der Tierhinrichtungen in Rheda-Wiedenbrück selber.
Nach der Verhandlung werden alle Beteiligten weitermachen, wie bisher. Der Richter wird sein Schinkenbrötchen essen. Die Anwälte der Verteidigung den dann freigesprochenen Angeklagten zum gemeinsamen Schnitzel einladen. Der Wachdienst vor dem Amtsgericht reicht eine Tüte Haribo von Hand zu Hand. Alle lachen. Keiner weint.
Nicht einen einzigen beteiligten Menschen in dieser Kette der Verfehlungen und Vergehen wird auch nur ein einziges Mal das Unrecht bewusstwerden, dass dort in Rheda-Wiedenbrück 25.000 Mal am Tag begangen wird.
Es geht nicht um die Sau, nicht um die Ferkel. Und sie werden ohnehin bald wieder vergessen sein.
Nur für uns Tierrechtler bleibt das Bild dieses unfasslichen Horrors im Hirn eingebrannt. Wir stellen uns das Leid der Mutter vor. Während ihrer langen Leidenszeit, eingesperrt zwischen Stahl und Beton. Wie oft ihre Kinder von ihr gerissen wurden. Und nun, ein letztes Mal, im Angesicht des unermesslichen Horrors von Tönnies und seinen Schergen, wie sie ihre wundervollen Kinder zur Welt bringen muss. Umringt von Männern, die von einem scheinbar ganz anderen Ort stammen. Männer der Hölle.
Denn die Hölle, sie wurde schon vor langer Zeit geschlossen. Die wahren Teufel, sie arbeiten in Rheda-Wiedenbrück und anderswo. Sie tragen die Zeichen von Tönnies, Westfleisch und Co …
Und zum Unterschied noch die Berichterstattung des WDR – auch hier arbeiten keine Empathen:
/ Beitragsbild erstellt durch KI
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