Alle Sattelschweinrassen sind miteinander verwandt. Es werden zwei Urahnen für die Entstehung genannt: Das asiatische Meishan/Maskenschwein und das italienische Cinta senese. Wobei letzteres wiederum asiatische Vorfahren besitzt.

Die englischen Schweinerassen waren Vorreiter für die heutigen deutschen Sattelschweine – vor allem für das deutsche Angler Sattelschwein. Im Gegensatz zum Schäbisch-Hällischen, welches durch den direkten asiatischen Einfluss des Maskenschweines/Meishan, eine Sonderstellung einnimmt.

Die englischen Schweinezüchter versuchten mit dem italienischen Cinta senese die Nachteile der chinesischen Schweinerassen, wie mangelnde Robustheit und mangelnde Anpassung an die rauhen Klimaverhältnisse der Insel, zu umgehen.

Wir stellen die Sattelschwein-Rassen im Einzelnen vor. In diesem Artikel zeigen wir die englischen und deutschen Sattelschweine sowie die Ursprungsrassen Cinta Cenese aus Italien und das Meishan aus China.

 

Schweinerassen - Maskenschwein und Cinta Senese

 

Cinta Senese

Die Italiener verdanken dieser Schweinerasse verbesserte Lebensbedingungen. Nicht nur die Ernährung mit Speck war es zu verdanken, sondern auch die Herstellung von Cremes und Salben aus dem Fett der Schweine für medizinische Zwecke, spielten dabei eine Rolle (dokumentiert in einem medizinischen Handbuch aus dem 14. Jahrhundert).

Die Rasse hat viele historische und kulturelle Turbulenzen überlebt. Es wäre fast ausgestorben, da die italienischen Schweinezüchter, wie viele andere europäischen Schweinehalter, sich auf die weißen englischen Rassen z. B. dem Large White konzentrierten und diese einkreuzten.
Im Jahr 2000 wurde eine Vereinigung zum Schutz der Rasse und Überwachung der Züchter – die Consorzio di Tutela della Cinta Senese” – gegründet. 2012 wurde das Fleisch von der Europäischen Kommission mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung Denominazione di Origine Protetta (DOP) anerkannt.

Wie in der Toskana üblich, leben die Herden in Freilandhaltung und ernähren sich von dem, was der Wald hergibt, also Eicheln, Bucheckern, Pilze, Beeren und Wurzeln. Im Winter wird Mais und Getreide zugefüttert.

Weißer Streifen (Cinta=Gürtel) über der Nackenpartie, Brustkorb und Vorderbeine und der Rest des Körpers ist schwarz. Dies sind die typischen Farbmerkmale der Sattelschweine. Sie eignen sich nicht für die Stallhaltung, auch aufgrund ihres langsamen Wachstums (erreichen erst mit 2 Jahren das Schlachtgewicht von 150 kg). Eine Intensivhaltung ist somit unrentabel (den Schweinegöttern sei dank).
Ausgewachsene Tiere erreichen ein Gewicht von 200 kg.

 

Cinta Senese
Meishan / Maskenschwein

 

Maskenschwein / Meishan

Das Maskenschwein ist die älteste Schweinerasse der Welt und wird als gefährdet eingestuft. Es ist nachgewiesen, dass sie bereits seit 400 Jahren gehalten werden. Die reinrassigen Meishans gelten als stark gefährdet.

Ursprung ist die Region Sichuan (China).

Sie gehören zur Tai Hu-Gruppe. Hierbei handelt es sich um die Rassen Er Hua Lian, Jin Hua (mit typischer Sattelschweinzeichnung), Mei Shan(Maskenschwein), Fen Jin und Jia Xin die aus Kreuzungen des Nord-und Südchinaschweines hervorgingen und entlang dem Fluss Changjiang und um den See Tai Hu an der Ostküste verbreitet sind. Ehemals im klein-, mittel- und großrahmigen Typ herausgezüchtet, werden alle gegenwärtig  nur noch im mittelrahmigen Typ gehalten. Dabei sind die Mei Shan und Fen Jin größer als die Er Hua Lian und Jia Xin.

Im Juli 1991 im Rahmen der Messe “Huhn und Schwein” betraten zum ersten Mal Meishans deutschen Boden. Nach der Messe wurden sie in den Haustierpark Warder gebracht. Alle heute in Europa lebenden Maskenschweine stammen von diesen Tieren ab. Auch bei der Entstehung des Schwäbisch-Hällischen Schweines spielte es eine große Rolle.

Es wird vermutet, dass das Maskenschwein von einer Unterart des Wildschweines, dem Bindenschwein (Sus scrofa vittatus), abstammt.

Beschreibung

gestauchten Schnauze,  starke Hautfalten am Kopf, Schnauze, Hinterbeinen. Nahezu keine Körperbehaarung. Fellfarbe grau bis schwarz mit rötlicher Haut, teilweise weiße Abzeichen an den Beinen und Nase. Extrem lange Ohren bis zu 32 cm und 35 cm breit. Schulterhöhe von 60 bis 75 cm. Gewicht von 140 bis 190 Kilogramm. Widerstandsfähig und Parasiten-resistent. Die Faltenbildung und der Hängebauch sind bei Sauen mehr ausgeprägt als bei den Ebern.

Sie sind sehr fruchtbar und können mehr als 30 Ferkel pro Jahr bekommen.

In Amerika hat sich eine Maskenschweinpopulation über die Jahre herausgebildet, die genetisch gesehen von der ursprünglichen Art abweicht und als eigenständige Blutlinie angesehen werden kann.

Amerikanische Meishan und chinesische Jinhua
Wessex und Essex Saddelback

 

Wessex und Essex Saddleback

Kommen wir nun zu den eigentlichen Sattelschweinen. Das Wessex und das Essex Saddleback gibt es heute nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form.

Der Stammvater aller Sattelschweine in Europa ist das Wessex Saddleback aus Großbritannien, vor allem die Gebiete um Wiltshire und New Forest in Hampshire. Der Ursprung liegt ein wenig im Dunkel. Einige sagen es stammt aus der Kreuzung von schwarzen New Forest und altenglischen zweifarbigen Schweinen ab, die im 18. Jahrhundert in Hampshire und die Isle of Purbeck beheimatet waren. Es soll eine Rasse mit einem extrem geringen Einfluss asiatischer Blutlinien sein. Es wurde vorwiegend wegen seines Speckes und Schinken gezüchtet.

Das Wessex ist ein mittelgroßes Schwein mit der typischen Sattelzeichnung und besitzt mittelgroße Schlappohren. Es ist an die rauen Verhältnisse der britischen angepasst und wird vorwiegend im Freien gehalten. Diese Eigenschaft machte es auch für die neuseeländischen Schweinezüchter interessant und die ersten Schweine wurden um 1918 aus England nach Neuseeland exportiert.

Das Wessex Saddleback ist ein langsam wachsenden Schwein, was für die in der Mitte des 20. Jahrhundert einsetzende Massentierhaltung nicht rentabel war. Daher gingen die Zahlen immer mehr zurück. Hinzukam, dass das Essex Saddleback, welches fast zeitgleich mit dem Wessex entstand und sich nur durch die weißen Hinterfüße und der weißen Schwanzspitze unterschied, im Jahr 1967 mit dem Wessex zu einer eigenständigen Rasse zusammengeführt wurde – dem British Saddleback.

 

Die Ahnen des Essex Saddlebacks stammen von Hausschweinen rund um Essex. Vorwiegend wurde das Essex Sattelschwein von Selbstversorgern gehalten, da es genügsam, robust und günstig im Unterhalt war. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es mit Neapolitanischen Schweinen aus Italien, die von Charles Western (1. Baron Western) importiert wurden, gekreuzt. Fischer Hobbs kreuzte die Nachkommen mit seinen Essex Sauen und etablierte die veredelte Rasse der Essex Schweine. Wie auch das Wessex stieg die Anzahl während des 2. Weltkrieges an. Und durch den beratenden Ausschuss für die Entwicklung der Schweineproduktion 1995, der Sir Harold Howitt angehörte, wurden die englischen Schweinebauern angewiesen, sich auf die Rassen Welsh, Landrasse und Large White zu konzentrieren. Dies sollte das in England produzierte Schweinefleisch konkurrenzfähig gegenüber Skandinavien und anderen europäischen Ländern, allen voran Dänemark, machen.

Durch das Zusammenlegen der Essex- und Wessexschweineherden, auch um Inzucht zu vermeiden und eine neue veredelte Rasse zu etablieren – das britische Sattelschwein, ging die Anzahl der Essexschweine rapide zurück. Sie galt Ende der 60er Jahre schon als ausgestorbenen.

Dem englischen Landwirt John Crowshaw ist es zu verdanken, dass das Essex Sattelschwein ohne Fremdblut überlebte. Er weigerte sich seine „Glascote Herd“ mit der Wessexrasse zu vermischen. Obwohl seine Tiere offiziell als britische Landrasse im Herdbuch geführt wurden, war es eine reine Essexzuchtlinie.

1997 wurde die Essex Pig Society gegründet, die bis heute unter Jimmy Doherty und Michaela Furney von der Jimmy’s Farm versucht, diese Rasse zu bewahren.

Das Essex ähnelt im Aussehen dem bekannten Angler Sattelschweinen aus Deutschland. Wobei die Schwanzspitze und alle Füße weiß sein sollen. Vom Körperbau her ist es zylindrisch, muskulär, auf kurzen stämmigen Beinen. Der Kopf erscheint ehe klein mit schmaler Schnauze. Ohren sind mittelgroß, nach vorne gerichtet, hängend.

British Saddelback

 

British Saddleback

Aus der Zusammenlegung zweier Zuchtstämme des Essex und des Wessex Saddleback entstand 1967 das Britische Sattelschwein. Die Veröffentlichung des Howitt Reports in 1959, besagte, dass Rassenvielfalt ein Nachteil in der modernen Fleischproduktion in Großbritannien darstellen würde. Für die Schweineproduktion wurden ausschließlich die Rassen Welsh, Britische Landrasse und das Large White empfohlen. Während des 2. Weltkrieges erfreuten sich die Essex und Wessex Saddlebacks großer Beliebtheit und die Zusammenlegung beider Rassen zum British Saddelback änderte daran erstmal nichts. Vor allem für den Schinken, waren die Sattelschweine bekannt, doch die geänderten Verbraucherwünsche verlangten nach magerem Fleisch. Die Ansage von Mr. Howitt brachte die Schweinezüchter dazu, die Sauen der Sattelschweine mit Ebern der weißen Schweinerassen zu verpaaren.

Das war das Aus für viele alt-englische Schweinerassen und fast auch für das britische Sattelschwein. Doch durch die Initiative einiger englischer Schweinebauern, besteht das British Saddleback weiter.
Einige Sattelschweine allerdings wurden nach Nigeria und Seychellen exportiert. Als hervorragende Weideschweine, die sich den unterschiedlichen Klimaverhältnissen gut anpassen konnten, sollten sie dort die landwirtschaftlichen Flächen durch Abweiden und Wühlen vorbereiten für die Aussaat.

Heute werden sie vorwiegend in Freilandhaltung von Bio-Bauern in Großbritannien gehalten.

Das britische Sattelschwein ist ein großrahmiges Tier. Es besitzt hervorragende Muttereigenschaften (in der Regel kommen 12 Jungtiere zur Welt). Es ist sehr anspruchslos in der Fütterung, verträgt höhere Temperaturen, was das Sattelschwein zu einem erstklassigen Weideschwein in Robusthaltung macht.
Charakteristisch ist das weiße Band über den Schulterblättern bis zu den Vordergliedmaßen, ansonsten ist es schwarz mit grauschwarzer Haut und großen Schlappohren. Die Spitze des Ringelschwanzes besitzt eine Quaste, die ebenfalls weiß gefärbt ist.
Sein Wesen ist ruhig, sehr umgänglich und freundlich. Es wird gesagt, dass die Eber mit dem Alter launischer und sich auch mal verteidigen.

Sau

Gewicht: 250 – 280 kg

Eber

Gewicht: 300 – 350 kg

Angler Sattelschweine

Angler Sattelschwein

Neben der üblichen Milchwirtschaft entwickelte sich um 1880 die Zucht von schwarz-weißen Landschweinen auf der Halbinsel Angeln in Schleswig-Holstein.
Die heimischen Landschweinerassen konnten den englischen Schweinen keine Konkurrenz machen. Die Landschweine waren langsam im Wuchs und bekamen zu wenig Nachwuchs. Doch die stetige Nachfrage nach Fleisch verlangte nach einer Lösung.
Einige Viehzüchter aus der Gegend um Süderbrarup entdeckten um 1920 das Wessex Saddelback. Diese englische Rasse war der schwarz-weißen Landrasse aus Angeln in Körperbau und Aussehen sehr ähnlich

Der Süderbraruper Landwirt Julius Carstensen importierte 1926 eine tragende Sau des Wessex Saddelbacks nach Deutschland und im Folgejahr nochmals zwei Tiere dieser Rasse.

1929 wurde der Verein zur Zucht des Anglersattelschweines gegründet, da die Verpaarung mit der heimischen Landrasse sehr vielversprechend war.
Der Aufbau einer eigenständigen Rasse begann und die Erfassung der Schweinebestände in einem Herdbuch. Es folgten weitere Zukäufe aus England zwischen 1930 und 1939. Die Anerkennung des Anglersattelschweines als eigenständige Rasse wurde erst im Jahr 1941 durchgeführt. Dies verlangsamte die Verbreitung der Sattelschweine.

Erst 1945 – 1952 wurde das anspruchslose Schwein, was für seine Fleischqualität und vor allem die daraus gemachte Wurst sehr bekannt wurde. In ganz Norddeutschland erreichte es eine große Popularität. in ganz Norddeutschland wurde.

Wie alle Fettschweinerassen nahm die Bedeutung Ende der 50er Jahre des Anglersattelschweines kontinuierlich ab. Es wurden Schweine mit weniger Fettauflage bevorzugt. Das brachte die Rasse fast an den Rand des Aussterbens.

Nur durch Erhaltungsprogramme und Patenschaften der Mitglieder der Gesellschaft für alte und gefährdete Haustierrassen e. V. war es möglich, dass heute die Bestände wieder wachsen.

Das Anglersattelschwein ist großrahmig, tiefrumpfig, große Schlappohren, ursprünglich schwarz mit weißem Gürtel über der Vorderhand, hintere Körperhälfte schwarz, robust, frohwüchsig, hohe Fruchtbarkeit. Es eignet sich für Hütten- und Weidehaltung.

Sau
Gewicht: 300 kg Größe: 84 cm
Eber
Gewicht: 350 kg Größe: 92 cm

Schwäbisch-Hällische Landschwein

Schwäbisch Hällische Landschwein

Der württembergische König Wilhelm I war es, der 1820 chinesische Maskenschweine mit einheimischen Rassen zur Förderung der Landwirtschaft kreuzen ließ. Die Fruchtbarkeit und die Schnellwüchsigkeit der asiatischen Schweine in Verbindung mit der Robustheit des deutschen Landschweins, ließ eine heutzutage beliebte Schweinerasse entstehen. Dies war der Ursprung aller europäischen Sattelschweine, neben der englischen Zuchtlinie.

Das Schwäbisch-Hällische Landschwein, auch Mohrenköpfle genannt, ist vorwiegend im Nordosten Baden-Württembergs und dort im Landkreis Schwäbisch Hall verbreitet. Weitere Bezeichnungen sind daher auch Schwäbisch-Hällisches Schwein (SH) oder Hällisch-Fränkisches Landschwein.

1925 bildete sich die erste Züchtervereinigung. Bis 1940 waren sie im Landkreis Schwäbisch Hall die einzige Schweinerasse, die zur Fleischgewinnung gezüchtet wurde. 
Das Schicksal aller Fettrassen teilte auch das Schwäbische Hällische Schwein. Die Verbraucher verlangten nach magerem Fleisch. Daraus folgte, dass die alte Haustierrasse mit den moderneren schnellwüchsigen Rassen nicht konkurrieren konnte. Die Zucht kam zum Erliegen und Ende der 1970er – Anfang der 1980er Jahre galt diese Schweinerasse  als ausgestorben.

Doch es überlebten 7 reinrassige Sauen und 1 Eber, die 1984 von engagierten Landwirten u.a. Rudolf Bühler aus dem Hohenloher Land als Zuchtstamm dienten, um die Rasse zu erhalten. 1986 gründete man die Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein. Dass sich eine eigene Züchtergemeinschaft gebildet hat, war der Tatsache geschuldet, dass sich die etablierten Schweinezüchter der “weißen Rassen” und der Piétrainzüchter sich vehement gegen eine Neubelebung der Schwäbisch-Hällischen Schweine wehrten.

1987 wurde die Rasse von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) als Gefährdete Nutztierrasse des Jahres ernannt.

1988 wurde die bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) gegründet. Diese haben sich strenge Richtlinien auferlegt z.B. sind Vollspaltenböden und Anbindehaltung verboten, genauso wie der Einsatz von chemisch-pharmazeutischen Wachstumsförderern, von Billigfuttermitteln, Tiermehl oder Futtermittel mit gentechnischen Bestandsteilen. 

Nur Stallformen mit Stroheinstreu und Gruppenhaltung und wo immer möglich freie Bewegung und Auslauf im Freien für die Tiere, zumal das Schwäbisch Hällische Landschwein seit jeher für die Weidehaltung gezüchtet wurde. Bei der Zuchtauswahl werden auf Eigenschaften wie bessere Fruchtbarkeit, Stressresistenz, Genügsamkeit, gute Mastfähigkeit, vorzügliche Fleischqualität und Eignung für den Weidegang  besonderen Wert gelegt. 

In Hohenlohe findet man wieder die klassischen Schweineweiden, wie es bis in die 1950er Jahre hinein auf den heimischen Bauernhöfen Tradition war. Die Transportwege zur Schlachtung müssen so kurz wie möglich (nicht mehr als 2 Std.) gehalten werden. Der Einsatz von Schlagstöcken und Elektrotreibern ist verboten.
Seit 1998 sind diese Richtlinien als Grundlage zur Erzeugung einer traditionellen Spezialität übrigens von der EU-Kommission anerkannt. Seitdem darf echtes schwäbisch-hällische Qualitäts-Schweinefleisch nur noch in der Region um Schwäbisch Hall (Landkreise Hohenlohe, Ansbach, Main-Tauber, Rems-Murr oder Ostalb und eine “Zuchtreserve” in Reichenbach/Nahe) hergestellt und verarbeitet werden.

Besonders erwähnenswert ist, dass der Vorsitzende der BESH, Rudolf Bühler, gleichzeitig Entwicklungshilfe leistet. Er bezieht die Gewürze, die für die Wurst benötigt werden, aus Indien und Afrika. Damit sichert er den Menschen dort ein gutes Einkommen.

Das Schwäbisch-Hällische Landschwein ist großrahmig und tiefrumpfig. Schulterhöhe beim Eber 90 cm, bei der Sau 80 cm. Kopf und Hals schwarz sowie die Hinterseite der Oberschenkel, der übrige Körper ist weiß. Grauer Säumungsstreifen am Übergang von schwarz zu weiß möglich. Damit weicht es ein wenig von den anderen Sattelschweinen in der Zeichnung ab, was dem asiatischen Einschlag zu verdanken ist. Es besitzt große Schlappohren, ist widerstandsfähig, frühreif und sehr fruchtbar und genügsam. Die Sauen bemuttern und umsorgen ihre Jungen mit besonderer Sorgfalt.

Sau

Gewicht: 222 – 275 kg

Eber

Gewicht: 275 – 330 kg

Deutsches Sattelschwein

Deutsches Sattelschwein

Aus der Zusammenführung von Beständen des Anglersattelschweines und des Schwäbisch Hällischen Schweines in den 60er Jahren, entstand das Deutsche Sattelschwein in Mittel- und Ostdeutschland. Die beiden Rassen sollten unter einem Herdbuch geführt werden, da das Zuchtziel dasselbe war.

Man kann sagen, dass das Anglersattelschwein (regionale schleswig-holsteinische Bezeichnung) gleichzusetzen ist mit dem Deutschen Sattelschwein. Während sich das Schwäbisch-Hällische als eigenständige Rasse behaupten konnte. Trotzdem sind alle drei Rassen aufgrund des geringen Genpools (vor allem nach der Auflösung der Restbestände des Anglersattelschweines vom ehemaligen volkseigenen Gutes in Hirschfeld) eng miteinander verwandt.

Der hohe Fettanteil wurde dem Deutschen Sattelschwein, wie so manch anderen alten Schweinerassen, fast zum Verhängnis. Anfang der 80er Jahre gab es, aufgrund geringeren Nachfrage nach fettem Fleisch und dem Fall der Berliner Mauer, sehr weniger Tiere dieser Rasse.

Vor allem Martin Ehlich, der nach der Wende sehr engagiert den Erhalt der Rasse unterstützte. Die Tiere wurden auf ganz Deutschland verteilt. Die Zucht startete in den Betrieben Marienhöhe, Schmerwitz, Dahlem, Rädel, Thom und in der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. Ruhlsdorf.

Sattelschweine sind vor allem für ihre Robustheit und Genügsamkeit bekannt. Sie sind ideale Freilandschweine. Die Muttertiere bekommen im Durchschnitt um die 10 Ferkel, die sie liebevoll umsorgen.

Es ist ein großrahmiges Schwein, wobei das Kreuz gegenüber der Widerristhöhe leicht ansteigt. Der Eber erreicht eine Widerristhöhe von 90 bis 95 cm, die Sau 80 bis 85 cm. Der Kopf ist mittellang, leicht ansteigende Schnauze, die Stirn zeigt häufig Runzelungen auf. Große nach vorn gerichtete Schlappohren.
Der Kopf, Hals und Hinterhand sind schwarz mit weißer Schulter-/Bauchpartie. Der Anteil von Schwarz und Weiß kann verschieden sein. Die Gliedmaßen sind in der Regel weiß. Nicht erwünscht sind: Blesse, schwarze Punkte und ganz schwarze Tiere. Die Hautfarbe entspricht der Fellfarbe. Es kann ein grauer Säumungsstreifen beim Übergang von weißer auf schwarzer Haut vorkommen.

Sau

Gewicht: 300 kg

Eber

Gewicht: 350 kg

Husumer Protestschwein

Husumer Sattelschwein / Husumer Protestschwein

Ein besonders Sattelschwein mit der typischen Zeichnung ist das Husumer, welches auch den Beinamen Husumer Protestschwein trägt.

Der Grund war, dass den in Nordfriesland lebenden Dänen verboten wurde, ihre Flagge in Vorgärten zu hissen. Das Flagge zeigen übernahmen dann die im Garten frei laufenden rot-weißen Schweine, da ihre Fellzeichnung, die der dänischen Flagge (Dannebrog) ähnelte.

Sie entstanden aus den holsteinischen und jütländischen Marschweinen, dem englischen Tamworth und der rotbunten Aufspaltung des Anglersattelschweines Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts. Anerkannt wurde die Rasse 1954 als Deutsches Sattelschwein – Abteilung Rotbuntes Husumer Schwein.
Es galt bereits 1968 schon als ausgestorben. Mit einem hohen Fettanteil und langsamen Wachstum war es gegenüber den modernen Rassen nicht konkurrenzfähig.
Im Jahre 1984 tauchten plötzlich ähnlich aussehende Schweine auf der Grünen Woche auf, die dann durch strenge Zuchtauswahl dem ursprünglichen Husumer-Rassebild, sehr nahekamen. Vor allem der Zoo Berlin spielte dabei eine große Rolle.

Kopf und Hinterteil einschließlich Beine, ist satt hellrot, die Schulterpartie mit Vorderbeinen weiß. Im Alter dunkelt die rote Farbe nach und sieht eher bräunlich aus. Es besitzt Schlappohren und Ringelschwanz.

Erwähnenswert ist, dass sich bei Ebern im Alter eine starke Borstenbehaarung ausbildet. Die Schulterhöhe bei Ebern liegt bei 90 – 95 cm, bei Sauen 80 – 85 cm.

Charakter: vital, robust, genügsam und unkompliziert, winterhart, stressresistent, sehr gute Muttereigenschaften.

Sau

Gewicht: 250 – 300 kg

Eber

Gewicht: 300 – 350o

Bildquellen:

Beitragsbild – Foto von canva pro

Cinta Senese Jungtiere – Michaela Simonicini_Flickr

Maskenschwein – Foto von canva pro

Drei Cinta Senese Sauen – Foto von canva pro

Freske – Ambrogio Lorenzetti -Effects_of_Good_Government_in_the_countryside -_Google_Art_Project

Einzelnes Maskenschwein – F. Spangenberg – Zootierliste.de

Amerikanische Maskenschweine – Wikipedia – Public domain

Jinhua – Wikipedia – Public domain

Wessex und Essex – TTaylorWikipedia

British Saddelback – Wikipedia

Anglersattelschweine – Pixabay

Schwäbisch-Hällische Landschwein – unbekannt

Deutsches Sattelschwein Jungsau, Freilandmuseum Domäne Dahlem in Berlin, DeutschlandLotseWikipediaCC by 3.0

Deutsches Sattelschwein Sau mit Ferkel, Freilandmuseum Domäne Dahlem in Berlin, Deutschland
Sebastian Wallroth – WikipediaCC by 3.0