Pustelschweine leben vorwiegend in Südostasien und gehören zu den bedrohten Schweinearten, sie sind vom Aussterben bedroht.
Den Namen haben sie aufgrund der drei paarweise angelegten warzen- oder pustelartigen Schwellungen im Gesicht, die vor und unter den Augen sowie am hinteren Unterkieferwinkel lokalisiert sind.
Die Tiere leben in kleinen Familienverbänden von 4 bis 9 Individuen vorwiegend in Regenwäldern. Die Tragzeit liegt in der Regel bei 4 Monaten. Jungtiere besitzen bis zu einem halben Jahr, ähnlich wie die europäischen Wildschweinfrischlinge, ein gelblich gestreiftes Borstenkleid. Geschlechtsreife Jungeber schließen sich zu Jungesellengruppen zusammen. Ihr Nahrung besteht aus Früchten, Wurzeln, Eiern, kleinen Wirbeltieren und Aas.
Pustelschweine sind eher klein mit einer Körperlänge von 85 bis 130 cm, manchmal auch 190 cm (Javanisches Pustelschwein) und einer Schulterhöhe von 55 bis 70 cm. Das Gewicht liegt zwischen 40 – 110 kg. Sie besitzen eine dunkelgrau bis schwarze Fellfärbung, wobei auch rötliche Varianten vorkommen. Auffällig ist die dichte Behaarung mit Nackenmähne bei den Ebern. Es gibt tag- und nacht- bzw. dämmerungsaktive Arten.
In einer Höhle im Maros-Pangkep Karst auf der indonesischen Insel Sulawesi wurde 2017 eine Höhenmalerei entdeckt, die ein Pustelschwein darstellt. Die Wissenschaftler datieren das Alter der Malerei auf mindestens 45.500 Jahre, die älteste Malerei der Menschheit.
Je nach Verbreitungsgebiet, gibt es noch weitere Pustelschweinarten, wobei die Artzugehörigkeit noch umstritten ist:
Annamitisches Pustelschwein (Sus bucculentus)
1892 wurden in der Region Annam in Vietnam zwei Schädel dieser Art gefunden.
Visayas-Pustelschwein (Sus cebifrons)
Der Name Visayas, stammt von einer philippinischen Inselgruppe, wo die Pustelschweine beheimatet sind. Das heutige Verbreitungsgebiet ist in Central-Panay-Bergen auf der Insel Panay, sowie um die Vulkane Mandalagan, Cuernos de Negros, Silay. Auf der Insel Cebu sind sie ausgestorben. Es ist vom Aussterben bedroht. Von den Einheimischen werden sie auch Baboy Ihalas, Manggalisak Banban, Baboy Talunon oder Bakatin genannt. Körperlänge liegt zwischen 85 – 100 cm, Gewicht bei 40 – 70 kg. Es wurde beobachtet, dass sie zur Nahrungssuche und zum Nestbau Werkzeuge in Form von Stöcken verwenden.
Sulawesi-Pustelschwein (Sus celebensis)
Es wird auch Celebesschwein genannt und kommt auf dem Malaiischen Archipel vor. Teilweise wird es halbwild als Haustier gehalten. Gewicht wird 40 – 70 kg angegeben. Körperlänge liegt bei 80 – 130 cm und Höhe zwischen 60 – 70 cm.
Mindoro-Pustelschwein (Sus oliveri)
Von dieser Art sind vier Schädel und ein Teil des Felles auf der Insel Mindoro / Philippinen gefunden worden.
Philippinisches Pustelschwein (Sus philippensis)
Ein recht kleiner Vertreter der Pustelschweine. Verbreitet auf den Inseln Luzon, Mindanao, den östlichen Visayas-Inseln und vorgelagerten Inseln.
Javanisches Pustelschwein (Sus verrucosus)
Sie leben auf der indonesischen Halbinsel Java und den vorgelagerten Inseln wie Madura in Wäldern bis in 800 Meter Seehöhe. Die Fellfärbung variiert von rötlich bis schwarz, die Unterseite des Bauches ist gelblich und klar von der Oberseite abgegrenzt. Sie besitzen schlanke, lange Beine und einen relativ langen Schwanz. Ihre Größe wird mit 90 – 190 cm und einem Gewicht von 35 – 150 kg angegeben.
Bawean-Pustelschwein (Sous blouchi)
Es wird teilweise als Unterart des Javanischen Pustelschweins eingeordnet. Die Population wurde zwischen 172 und 377 geschätzt.
Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. (ZGAP) bemüht sich, u. a. die bedrohten Pustelschweinarten zu erhalten. Auf deren Webseite sind ein paar Bilder der gefährdeten Pustelschweinarten zu sehen.
Beitragsbild 2 –
Links: Sus philippensis, philippine warthog, in Crocolandia zoo, Talisay, Cebu / Lsj / wikipedia
Rechts: Java-Pustelschwein / F. Richter / Zootierliste
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