Sprache ist ein mächtiges Werkzeug. Und bei der Debatte rund um das Gendern merken wir, wie indirekt die Belange von Minderheiten oder Unterdrückten auch in der Sprache mit den Füßen getreten werden. Für die Menschen tun wir unser “Bestes”, damit auch die Sprache möglichst neutral und nicht herablassend verwendet wird. Auch gegen massive Widerstände.
Die meisten Tierrechtler:innen achten darauf, auch in ihrem Sprachgebrauch das Unterdrücken der Tiere zu beenden. “Du dumme Kuh oder Sau” ist eine offensichtliche Diffamierung und Herabwürdigung der Tiere – nicht des Menschen.

Vielen ist aber nicht bewußt, dass das Übernehmen der Bezeichnung von kastrierten Tieren aus der Landwirtschaft eben genau diese Unterdrückung indirekt verstärkt: für keines unserer Heimtiere, die wir schätzen und lieben, gibt es Bezeichnungen für die kastrierten Tiere. Auch ein kastrierter Rüde ist immer noch ein Rüde. Ein kastrierter Kater immer noch ein Kater. Ein kastrierter Meerschweinchen-Bock immer noch ein Bock. Warum? Weil wir sie lieben, nicht nutzen…

In der Landwirtschaft geht es aber auschließlich um den Nutzen. Ein kastrierter Eber kann nicht mehr für die Zucht genutzt werden. Der gehört also möglichst schnell in den Schlachthof. Als Borg ist nur noch sein Fleisch relevant.
Damit die Landwirte sicher sind, von der gleichen Sache zu reden, wird ein Eber nur Eber genannt, wenn er noch Ferkel zeugen kann. Alle anderen Eber sind dann “ein Borg” oder “Börge”. Und dann gibt es noch den absurden Begriff “Spätschnitter”. Für einen Eber, der nicht im Ferkelalter kastriert wird. Spätestens dann sollte jederfrau und jederman klar werden, dass es hier nicht um Liebhaben, sondern Aufessen und Verwenden geht.

Eine Übernahme dieser durch Landwirte geprägten Begriffe gerade auch durch Tierschützer:innen und Tierrechler:innen sollten wir möglichst beenden. Denn auch hier gilt: Gewalt wird nicht nur physisch sondern auch durch unsere Sprache ausgeübt.
Unsere beiden Eber Gandhi und Loki sind daher weiterhin Eber. Kein “Borg” und keine “Börge”.

#schweineleben #friendsnotfood #animalrights #vegan