Das Oink zum Sonntag (Teil 20) – Rosie plädiert für die Rechte ihrer großen Verwandten

Darf ich mich vorstellen, ich bin Rosie, ein Minischwein.

In meinem hohen Alter habe ich schon viel gesehen und gehört. Da könnte ich Euch Geschichten erzählen …

Was mich immer wieder verwundert, dass Menschen in liebenswert und nicht liebenswert unterscheiden, in gut und schlecht, in nützlich und wertlos. Bei Sachen kann ich das ja noch verstehen – Maiskeimringe sind z. B. sehr nützlich und lecker. Klauenschneiden, kann ich drauf verzichten.

Es bleibt aber nicht bei Sachen, sie unterscheiden sogar innerhalb ihrer eigenen Spezies und innerhalb von Tierfamilien, ja sogar innerhalb der gleichen Art, wie bei uns Schweinen. Verstehe jemanden diese Menschen.

Ich habe schon gehört, dass einige Zweibeiner Minischweine wie mich total verwöhnen, so wie sie es mit Hunden und Katzen tun, aber unsere großen Verwandten ohne mit der Wimper zu zucken aufessen. Ja sie behaupten sogar, sie lieben Schweine.

Vielleicht werde ich senil, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass da doch was nicht stimmen kann, oder? Schon schlimm genug, dass die Menschen zwischen Heim- und Nutztieren unterscheiden, aber wenn jemand eine Tierart liebt, dann tötet man doch nicht die Verwandten dieser Tierart. Vielleicht habe ich ein anderes Bild von Liebe, bin ja nur eine alte Minischweindame, aber die Welt wäre ein Stück besser mit mehr Liebe für alle Lebewesen – ohne Unterschiede zu machen.