Der Welttag des Artenschutzes (World Wildlife Day) wurde 2013 durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen.
Er wird jedes Jahr am 3. März begangen, um an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (nach seiner englischen Bezeichnung “CITES” genannt) am 3. März 1973 in Washington zu erinnern. An diesem Tag sind weltweit Institutionen und Organisationen jeglicher Art sowie die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, durch vielfältige eigene Aktionen auf die Bedeutung der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten für den Menschen sowie auf den anhaltenden globalen Verlust der Artenvielfalt aufmerksam zu machen.
Wir möchten auf eine ganz besondere wilde Schweineart aufmerksam machen:
1971 wurde das kleinste Schwein der Welt in Indiens Bundesstaat Assam wiederentdeckt: das Zwergwildschwein (Porcula salvania). Bis dahin galt es als ausgestorben. In der assamesischer Sprache heißt es “Nol Gahori” oder “Takuri Borah”. Eine weitere kleine Population fand man im Barnadi-Wildreservat. Erst Mitte der 1990er Jahre gelang es einige wilde Schweine zu fangen.
Den Namen verdankt es seiner geringen Größe: nur etwa 25 Zentimeter hoch, 65 Zentimeter lang und wiegt acht bis zwölf Kilogramm.
Das Zwergwildschwein ist die einzige Art aus der Gattung Porcula. Stirbt es aus, dann verlieren wir gleich eine ganze Gattung.
Aus diesem Grund bemüht sich das Pygmy Hog Conservation Programm (PHCP) mit Sitz in Guwahati, der Hauptstadt Assams / Nordost-Indien, diese Schweineart zu schützen und zu züchten, um sie dann in zwei Nationalparks (Manas und Orang) und zwei Wildschutzgebiete (Barnadi und Sonai Rupai) auszuwildern. 130 Zwergschweine konnten so im Zeitraum von 2008 bis 2020 in die freie Wildbahn entlassen werden. 60 weitere sollen in den nächsten fünf Jahren ausgewildert werden. Es wird davon ausgegangen, dass zur Zeit 300 – 400 Exemplare in Freiheit und 76 in Gefangenschaft leben.
Doch das Programm kümmert sich ebenso darum, dass der Lebensraum der Zwergwildschweine erhalten bleibt. Insbesondere die Umwandlung von Grasland zu Agrarflächen setzt dem Zwergwildschwein stark zu. Geeignete Auswilderungsgebiete zu finden, die mindestens fünf Quadratkilometer Grasland mit Marschland an den Ufern von Flüssen aufweisen, ist durch das illegale und wahllose Abbrennen von Grasland für den Tierfutteranbau, extrem schwer. Durch die Zusammenarbeit mit den Einheimischen wird versucht, bis 2025 mindestens 28 Quadratkilometer Grasland im Manas-Nationalpark wiederherzustellen.
Eine weitere große Gefahr ist die Afrikanische Schweinepest. Auf dem Zuchtgelände im Pygmy Hog Breeding Center / Indien gelten deshalb für Fahrzeuge, Ausrüstung und Mitarbeitende deshalb strenge Biosicherheitsmaßnahmen. Nicht auszudenken, was passiert, sollte der Erreger in das Center gelangen. Der Mensch hätte es wieder einmal durch seine Massentierhaltung geschafft, eine ganze Gattung auszulöschen.
Artenschutz ist nicht nur der Erhalt des Lebensraumes und der Art selbst, sondern der Verzicht auf exzessive Tierhaltung und deren Folgen. Im Falle der Spezies Schwein – Tierleid/-ausbeutung und Krankheiten, wie die (Afrikanische) Schweinepest.
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