Ein Mann und zwei Fotos, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Cem Özdemir, unser Bundeslandwirtschaftsminister seit 2021. Vegetarier, Mitglied der Grünen und als solcher mitgewählt von vielen Tierschützer:innen.
Menschen, die sich nach der Ära Merkel und Klöckner endlich Fortschritt für die Tiere in diesem Land erhofften. Mit den Grünen in einer Bundesregierung.
Empathie, Mitgefühl, Tierliebe und Herzlichkeit. Cem Özdemir zeigt sie. Der Hund auf dem linken Foto öffnete sein Herz. Rohe Emotionen für Tiere, wie sie ein Mann und Politiker selten zeigt. Ein Hund im Tierheim, auf der Suche nach einem schönen Zuhause.
Wie die meisten Menschen, so hat auch Cem gelernt, dass Hunde wundervolle Tiere sind. Sozial, anhänglich, treu und herzlich. Die besten Freunde des Menschen. Auch mir geht das Herz auf, wenn ich das Bild von Cem mit dem Hund sehe. Ich hoffe, der Hund wurde bereits vermittelt.
Doch dann sehe ich das Foto des gleichen Mannes. Des gleichen Ministers. Der Rücken den Schweinen zugewandt. Die Mundwinkel heruntergezogen. Das Herz geschlossen. Die Empathie begraben unter dem Druck der Menschen und der Gesellschaft. Die von einem Landwirtschaftsminister keine Liebe zu Nutztieren erwarten oder sehen wollen. Der Politiker Cem Özdemir als fachlicher und sachlicher Mann. Ernste Miene statt Herzlichkeit. Abkehr statt Zuwendung.
Nutztiere öffnen keine Herzen. Dürfen es nicht. So haben wir es als Kinder gelernt.
Aber die Schweine sehen Dich an, Cem. Siehst Du sie nicht? Kannst Du sie nicht sehen? Willst Du sie nicht sehen? Treue Seelen sind sie alle. Jedes einzelne von ihnen. Wunderbare Persönlichkeiten, die es wert wären, empathisch und liebevoll wahrgenommen zu werden.
Schweine sind rosa Hunde. Mit diesem Vergleich versuchen wir Tierrechtler:innen den Menschen zu vermitteln, dass Schweine ebenfalls sozial, anhänglich, treu, herzlich und liebenswert sind.
Und so schließe ich meine Augen und stelle mir vor, dass Cem Özdemir ein Schwein, eine Kuh, ein Huhn, eine Pute, ein Schaf und alle anderen „Ausnutztiere“ so herzlich umarmt. Vor laufender Kamera. Sie anlächelt. Herzt und einfach lieb hat. Und das alles mit einem Tross von Journalisten im Schlepptau.
Als Tierliebeminister, nicht Landwirtschaftsminister. Ein Super-Cem. Ein Super-Champ für die Befreiung der Tiere. In einem Land, das die Vernunftsklausel aus dem Tierschutzgesetz streicht. Und fortan stolz verkünden kann:
„Niemand darf einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Niemand.“
Auf dieses wundervolle Land wäre ich stolz. Würde inbrünstig seine Nationalhymne singen. Die Hymne der Liebe und der Empathie. Ein Empathiekabinett statt Bundeskabinett.
Ich öffne meine Augen. Sehe meine Schweine. Sehe die Schweine auf anderen Lebenshöfen. Der Anfang ist längst gemacht. Wir schreiten voran, Seite an Seite mit anderen, erwachten Empathen.
Also komm, geh sie besuchen, lieber Cem. Sieh, wie wundervoll auch andere Spezies sind. Ich bin sicher, dass sowohl das Land der Tiere, der Erdlingshof oder Hof Butenland für Dich ihre Tore öffnen. Oder das Schweine Seniorenheim von unserer Jutta.
Lass Dir dort Deine Augen und Deine Seele öffnen. Sieh Dir die Schweine nochmals genauer an. Es ist gar nicht schwer. Deine Liebe und Empathie durfte der Hund schon kennenlernen. Zeige sie auch den anderen Tieren. Ich weiss, Du kannst es.
Werde ihr Super-Cem. Unser Super-Cem.
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