Hahn und Hühner, die wir gerettet haben 2025

Aufnahme von ehemaligen Legehennen

🐔 Unsere ersten Hennen – und wie alles begann

Für uns war von Anfang an klar: Den Platz auf unserem Hof möchten wir für Tiere bereitstellen, die andernorts keine Chance auf ein würdevolles Leben haben. Die Flächen, die für Schweine nicht geeignet sind, sollten von geretteten Hühnern bewohnt werden – und zwar nicht irgendwelchen, sondern ehemaligen Legehennen, die nach etwa 18 Monaten von Landwirt:innen ausgemustert werden, weil ihre Eierproduktion nachlässt.

Doch bevor Hühner einziehen konnten, musste erst einmal ein Stall hergerichtet werden. Die nächsten geplanten Rettungsaktionen von „Rettet das Huhn e. V.“ waren erst für den Sommer 2025 angesetzt – und die Aktion von „Stark für Tiere e. V.“ in Niedersachsen im April war bereits ausgebucht: alle Hennen hatten ein Zuhause gefunden.
Also blieb uns etwas Zeit, um in Ruhe am Stall zu tüfteln, zu bauen, zu schrauben.

Ende März kam dann der Zufall – oder das Schicksal:
Wir erfuhren, dass ganz in der Nähe, bei Dornum, Legehennen ausgestallt werden sollten. Also fragten wir kurzerhand an – und tatsächlich: 9 Hennen waren noch übrig, 3 davon bereits reserviert.
6 Hennen blieben für uns – und der Abholtermin war schon am nächsten Tag, dem 21.03.2025.

Das hieß für uns: Futter, Einstreu, Tränke – alles im Turbogang organisieren. Eine echte Punktlandung.


🚗 Hühnerrettung mit Hindernissen

Am nächsten Tag um 17 Uhr war es so weit: Transportbox ins Auto, Navi programmiert – los ging’s, gemeinsam mit Jörg und Sabine Kipka und Sabine Duda Richtung Dornum.
Das Navi hatte allerdings andere Pläne – Umwege, Verwirrung, falsche Abbiegungen. Zum Glück hatte Sabine D. noch ein Handy-Navi – und schließlich fanden wir den Hof.

Die Einfahrt führte uns direkt vor einen kleinen Hofladen. Kein reiner Legehennenbetrieb, wie erwartet – sondern ein Milchviehbetrieb mit zusätzlichem Eierverkauf. Von außen wirkte alles idyllisch – das Leid der Tiere blieb unsichtbar, geschickt durch Gebäude abgeschirmt.
Beim Warten auf die Landwirtin warfen wir einen vorsichtigen Blick hinter die Kulissen: Reihenweise Kälberiglus, darin Kuhbabys – allein, isoliert. Den Hühnerstall selbst konnten wir nicht einsehen. Wie die Hennen zuvor lebten, wissen wir nicht.

Unsere zukünftigen Mitbewohnerinnen standen bereits in Transportboxen auf der Wiese – drei braune und drei schwarze Hennen. Insgesamt in gutem Zustand, wenn auch zwei von ihnen deutliche Spuren ihres alten Lebens trugen: eine fast nackt, die andere mit einem hartnäckigen Kotring ums Bein, den wir vor Ort nicht lösen konnten.

Das Umladen in unsere Box klappte reibungslos – und dann: ab nach Hause!
Die erste Nacht verlief ruhig. Nur vier Hennen zogen es vor, auf dem Boden, statt auf den Sitzstangen zu schlafen. Aber: Ein Anfang war gemacht.


🐓 Und dann kam Omar – unser Hahn mit Herz

Für uns war schnell klar: Unsere Damen sollten nicht ohne einen Hahn an ihrer Seite leben müssen. Und wie es der Zufall wollte, meldete sich das Universum sofort:
In Großheide suchte ein einsamer Ostfriesischer Möwenhahn ein neues Zuhause.

Am 22.03.2025 zog Omar bei uns ein – und stellte den Hühnerhof erstmal auf den Kopf.
Die erste Begegnung war ein kleines Durcheinander: Wenn Omar draußen war, waren die Hennen drinnen – und umgekehrt.
Doch schon am nächsten Tag war die Aufregung verflogen, und Omar begann, sich in die Herzen seiner Damen zu gackern. Heute ist er ein fester Teil der kleinen Gemeinschaft – charmant, fürsorglich und ein echter Hingucker.


💚 Ein Zuhause für sechs Hennen und einen Hahn

Heute leben unsere sechs geretteten Hennen zusammen mit Omar in einem liebevoll gestalteten Stall und einer sicheren Voliere und über 600 qm Auslauf.
Sie picken, scharren, dösen in der Sonne und genießen ihr Leben in Freiheit – so, wie es für jedes Huhn selbstverständlich sein sollte.

Diese kleine Geschichte ist für uns mehr als ein Erfahrungsbericht – sie ist ein Symbol dafür, was möglich ist, wenn man nicht wegschaut, sondern handelt.

 

Käfighuhn Leghorn

Werbung vs Realität in der Eierindustrie

Die Werbeindustrie verkauft uns eine Lüge: Eier von glücklichen Hühnern auf grünen Wiesen. Die Wahrheit? Millionen Tiere leiden in engen Ställen, werden ausgebeutet, aussortiert und getötet – nur weil sie nicht mehr genug leisten. Diese systematische Täuschung soll Tierleid verschleiern und Konsum rechtfertigen. Es liegt an uns, das nicht länger hinzunehmen.

Die Hühnerbande von Neuschoo

Hahn Omar und seine Hennen

Wir stellen Euch unsere Hühner im Einzelnen vor. Jeder ist ein Individuum und hat seine ganz besonderen Eigenarten. Was sie verbindet ist, dass ihnen der Tod im Schlachthof erspart geblieben ist.

Hahn Omar,  ostfriesischer Möwe

🐓 Unser Hahn Omar – Charmeur mit Federn

Omar, unser gutaussehender Ostfriesischer Möwen-Hahn (oder liebevoll „Möwchen“ genannt), ist am 22. März 2025 bei uns in sein neues Zuhause eingezogen – direkt aus Großheide in Niedersachsen. Geschlüpft ist er im April 2024, also noch ein recht junger Kavalier mit großen Plänen. Sein Name bedeutet: Leben, Ritter oder der Blühende.

Und was sollen wir sagen? Omar hat den Hühnerhof im Sturm erobert.

Schon am zweiten Tag hatte er Ruby und Calla von sich überzeugt – charmant, aufmerksam, mit dem gewissen Gockel-Blick. Die anderen Damen brauchten ein bisschen länger, aber inzwischen ist das Misstrauen verflogen: Omar hat einfach Herz. Und Stil.

Er nimmt seine Rolle als Hahn vom Dienst sehr ernst: Wenn seine Hennen mal in verschiedene Richtungen ausschwärmen, gerät Omar kurz in Panik – dann wird eilig gegackert, gerannt und vermittelt, bis alle wieder beisammen sind. Teamwork ist schließlich wichtig!

Besucher:innen begrüßt er freundlich, besonders wenn jemand mit geschälten Sonnenblumenkernen kommt – die nimmt er gerne aus der Hand. Aber zuerst lässt er seine Hennen kosten – und bedient sich selbst erst zuletzt. Ein wahrer Gentleman mit Federn.

Wir freuen uns, dass Omar bei uns ist – und sind gespannt, wie sich unser kleiner Gockel mit dem großen Herzen weiter entwickelt.

Huhn Calla – Die Federlose mit frechem Schnabel

Calla ist eine Bovan-Henne mit großem Charakter und – sagen wir mal – anfangs eher kleinem Federkleid. Als sie zusammen mit fünf anderen Hennen gerettet wurde, sah sie aus, als hätte sie den Föhn auf höchster Stufe erwischt – inklusive Dauerzug im Hühnerstall. Wir dachten erst, sie sei ein armes Mobbing-Opfer gewesen. Doch kaum war sie bei uns angekommen, zeigte sich: Calla ist keine zum Picken geborene – sie ist die, die zurückpickt!

Mittlerweile wächst nicht nur ihr Gefieder nach, sondern auch ihr Selbstbewusstsein. Sie ist flink, neugierig und hat ein ganz besonderes Hobby: heimlich an den Schwanzfedern von Hahn Omar zupfen, wenn er mal wieder mit wichtigem Gockel-Geschäft beschäftigt ist. Frech? Absolut. Liebenswert? Unbedingt.

Calla erinnert uns jeden Tag daran, dass man auch mit wenig Federn und viel Mut ganz schön Eindruck machen kann – selbst wenn man nicht ganz oben auf der Stange sitzt.

Bovan Henne Calla
Henne Hazel

Huhn Hazel – Neugierige Abenteurerin mit besonderem Bein-Schmuck

Hazel ist eine braune Tetra-Legehenne mit einem Herz für Abenteuer und einer Vorliebe für Menschen. Schon am ersten Tag war klar: Diese Henne will mehr vom Leben als nur Körner picken. Statt sich wie die anderen erstmal umzuschauen, spazierte Hazel direkt hinter uns her – als hätte sie uns schon ewig gekannt. Streicheln? Kein Problem. Hochheben? Gern. Hazel ist einfach zum Knuddeln.

Ein kleines Extra bringt sie allerdings mit: einen hartnäckigen Kotring am linken Bein, der sich nur seeehr langsam entfernen lässt. Hazel stört das kaum – sie trägt ihn mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre es ein modisches Accessoire aus der Pariser Hühnerwelt.

Trotz ihrer zutraulichen Art hat Hazel auch eine unabhängige Seite: Sie liebt es, auf eigene Faust die Umgebung zu erkunden. Während die anderen noch beim Sandbaden sind, ist Hazel längst auf geheimer Mission im Gebüsch unterwegs. Eine Henne mit Entdeckergeist – und einem kleinen Schmutzfleck, den man einfach liebhaben muss.

Huhn Lilly – Die stille Schönheit mit Sonnenblumenkern-Schwäche

Lilly ist der Inbegriff von Eleganz – unaufgeregt, zurückhaltend und mit einer Gefiederzeichnung, die jeder Hühnerzeitschrift zur Zierde gereichen würde. Sie gehört eher zur stillen Sorte: keine wilden Flügelschläge, kein Gedränge am Futternapf, lieber erstmal in Ruhe beobachten, wer hier eigentlich was von wem will.

Aber wehe, jemand raschelt mit der Sonnenblumenkern-Tüte – dann ist Lilly plötzlich ganz vorne mit dabei. Aus der Hand fressen? Kein Problem. Aber bitte ohne Hektik und Gedrängel – Lilly bleibt auch beim Schlemmen stilvoll.

Mit ihrer wunderschönen, intensiven Zeichnung fällt sie auf, ohne laut zu sein. Sie braucht keine großen Auftritte, um Eindruck zu hinterlassen – Lilly bezaubert leise.

Bovan Henne Lilly
Braune Legehenne Ruby

Huhn Ruby – Rotes Temperament auf zwei Beinen

Ruby trägt ihr Temperament im Gefieder – in einem leuchtenden, intensiven Rot, das sie schon rein äußerlich zur kleinen Diva im Hühnerhof macht. Aber nicht nur optisch zieht sie alle Blicke auf sich: Ruby ist mittendrin, wo was los ist. Sie ist die Erste, die einen am Zaun entdeckt, und die Letzte, die noch ein bisschen Aufmerksamkeit abgreifen will, bevor man geht. Wer stehen bleibt, hat gute Chancen, dass Ruby ihm direkt auf die Füße tritt – aus purer Lebensfreude, versteht sich.

Mit Hazel bildet sie das unschlagbare Neugier-Duo – immer auf Erkundungstour, immer ganz nah dran. Ruby will nichts verpassen und sorgt dafür, dass das auch niemand tut. Ihre Präsenz? Unübersehbar. Ihr Charme? Unwiderstehlich – findet übrigens auch Hahn Omar, der ein ganz besonderes Auge auf Ruby (und Cally) geworfen hat.

Ruby ist das perfekte Beispiel dafür, dass echtes Hühnercharisma nicht gackern muss – es genügt, wenn es selbstbewusst auf roten Federn daherkommt.

Huhn Myrtle – Unsere maulende Myrtle mit Meinung und Charme

Manche Hühner gackern, wenn’s sein muss. Myrtle gackert, wenn’s ihr passt – also eigentlich ständig. Ob auf der Autofahrt (lautstark), in der Transportbox (noch lauter), im Stall oder draußen: Myrtle hat immer was zu sagen. Und wenn ihr was nicht passt, dann weiß das auch wirklich jede*r im Umkreis von zehn Metern.

Trotzdem – oder gerade deshalb – haben wir sie besonders ins Herz geschlossen. Denn hinter dem gesprächigen Schnabel steckt ein mutiges Herz und eine treue Seele. Beim Füttern ist Myrtle natürlich ganz vorne mit dabei – keine Scheu, auch aus der Hand zu naschen. Wer viel redet, braucht schließlich auch Energie.

Ihre braunen Brustfedern sind besonders hübsch und geben ihr einen eleganten Touch – fast so, als wolle sie sagen: „Ja, ich bin laut. Aber schaut doch mal, wie gut ich dabei aussehe!“

Myrtle zeigt uns jeden Tag: Kommunikation ist alles – und ein bisschen Meckern gehört manchmal einfach dazu.

Sienna braune Legehenne

Huhn Sienna – Die Sanfte mit Stil 

Sienna ist eine helle Schönheit mit feinem Muster – ihre zart braunen Federn, teils weiß gesäumt, wirken fast, als hätte sie sich für einen besonders eleganten Auftritt fein gemacht. Doch wer denkt, sie würde diesen Auftritt auch einfordern, irrt: Sienna ist der ruhige Pol in der Hühnerschar. Sie beobachtet, bleibt gelassen, tut gern so, als wäre menschliche Anwesenheit eher nette Kulisse als echte Sensation.

Aber wehe, jemand raschelt mit dem Futter – dann ist auch Sienna selbstverständlich mit dabei. Man will sich ja schließlich nichts entgehen lassen. Und auch wenn sie sich im Hintergrund hält, hat sie es weit gebracht: Als dritte im Bunde hat sie Hahn Omar um den kleinen Gockel-Finger gewickelt und ist regelmäßig an seiner Seite zu sehen.

Sienna zeigt: Man muss nicht laut sein, um aufzufallen. Manchmal reicht es, einfach entspannt und stilvoll durch den Hühneralltag zu schreiten – und dabei Herzen zu gewinnen.

Juli 2025 – Rettungsaktion von „Rettet das Huhn“ 

Rose

Käfighuhn Leghorn
Käfighuhn Leghorn

Juli 2025 – Rettungsaktion von „Rettet das Huhn“

Tulip

Der erste Tag gemeinsam im Auslauf. Das Wetter war prima und es wurde sofort ein Sonnenbad genommen. Da das Video mit dem Handy aufgenommen wurde, ist die Bildqualität nicht ganz so gut.