Gedenkstätte in der Nähe von
Alt Tellin –
Kreuze für die verbrannten Schweineseelen
Der Hintergrund
Am 30.03.2021 sind in der Nähe von Alt Tellin / Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern bei einem Stallbrand im größten Schweinezuchtbetrieb 57.000 Schweine qualvoll verbrannt.
Der Betreiber, die LFD-Holding, hat bereits in der Vergangenheit gegen das Tierschutzgesetz und Brandschutzmaßnahmen verstoßen.
Trotz massiver Proteste seitens der Bürgerinitiative vor Ort und einem anhängigen Gerichtsverfahren wurde der Bau der Anlage genehmigt.
Um was es geht
Dieses unfassbare Ereignis ist nach 3 Jahren schon fast wieder vergessen. In unseren Köpfen und Herzen ist der Brand immer noch lebendig. Sehen wir doch tagtäglich, wie liebenswert das Lebewesen Schwein ist. Wir möchten durch die Errichtung einer Gedenkstätte auf unserem Lebenshof, der geretteten Schweinen ein annähernd artgerechtes Leben ermöglicht, diese schreckliche Katastrophe präsent halten. Wir möchten daran erinnern, was den Millionen Schweinen (allein in Niedersachsen sind es an die 8 Millionen) durch die Ausnutzung des Menschen widerfährt.
#neverforgetAltTellin
Ort der Gedenkstätte
Die erste Gedenkstätte wurde in Möllenbeck in der Nähe von Alt Tellin / Mecklenburg-Vorpommern errichtet. Wir von Schweineleben e. V. haben uns mit Sarah von SchweineHund e. V. auf ihrem Lebenshof 198 zusammengetan, um die Kreuzaktion durchzuführen. Leider wurde dies von den Behörden nach kurzer Zeit verboten.
Wir wollten aber nicht aufgeben. Nach Umzug im September 2023 auf dem neuen Lebenshof in 26487 Neuschoo, überlegten wir uns, wie wir die Brandkatastrophe von Alt Tellin, die schließlich auch zur Gründung des Vereins geführt hat, neu errichten konnten.
Am 30.03.2024 war es dann soweit.
#Alt
Tellin
ist
überall
Geboren um zu Sterben
Allein in Niedersachsen fristen 8 Millionen Schweine ihr Dasein in der konventionellen Tierhaltung, der Massentierhaltung. Die Hochburg der Schweineproduktion liegt vor allem rund um Vechta und Cloppenburg. Weniger als 1 % lebt in Freilandhaltung.
Das Leid der Schweine wurde von vielen Tierrechtsorganisationen aufgedeckt. Die Bilder sind kaum zu ertragen. Für uns, die Schweine nicht nur als ein Stück Fleisch, sondern mit ihnen tagtäglich interagieren und sie als liebenswerte, intelligente und fühlende Lebewesen erleben dürfen, ist es unvorstellbar, warum die Menschen gleichgültig darüber hinweggehen. Die Zustände in den Biobetrieben und es spielt keine Rolle, ob nun auf Stroh oder Freilandhaltung, ist nur geringfügig besser. Am Ende steht der Schlachthof mit seinen Gaskammern oder Elektroschocks, die die Betäubung herbeiführen sollen, bis der tödliche Stich in die Halsschlagader erfolgt. Keines dieser Schweine will freiwillig sterben. Häufig wirkt die Betäubung nicht und die Schweine sind bei Bewusstsein. Sie hören ihre Artgenossen schreiben, riechen das Blut, spüren das Messer an ihrem Hals. Was für ein Albtraum, dies mitzuerleben. Und dann sind da die Stallbrände, die meist auf menschlichem, selten auf technischem Versagen beruhen.
Wie im Jahr 2021, wo in der größten Schweinezuchtanlage in Alt Tellin Muttersauen in Kastenständen und ihre Ferkel unter schlimmsten Qualen verbrannt sind. Die wenigen Schweine, die von der Feuerwehr befreit wurden, kamen von der Hölle wieder in die Hölle. Entweder wurden sie auf andere Zuchtbetriebe verbracht oder traten den Weg ins Schlachthaus an. Geboren um zu Sterben.
Leider haben wir es nicht geschafft, trotz größter Bemühungen, wenigstens 2 Tiere zu retten und ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Mehr dazu findet Ihr in der sechsteiligen Blogreihe – Helga und Gundel
Die Brandkatastrophe war das Ereignis, welches uns veranlasst hat, den Verein Schweineleben e. V. zu gründen, um ein Zeichen zu setzen gegen die Grausamkeiten, die die Schweine in der Fleischindustrie erleiden. Wir wollen nicht, dass die Schweinemütter und deren Kinder vergessen werden. Daher setzen wir mit unserer Gedenkstätte, die in unserem Projekt „Spur der Schweine“ integriert wird, ein Zeichen nicht nur gegen den Stallbrand, sondern gegen die Ausbeutung von Schweinen auf der Welt, einschließlich aller anderen sogenannten „Nutz“-Tieren.
Gedenkstätte in 26487 Neuschoo
Am 30.03.2024 zum 3. Jahrestag der Brandkatastrophe in Alt Tellin / Mecklenburg-Vorpommern errichteten wir diese kleine Gedenkstätte für die über 57.000 Schweineseelen. Sie sollen niemals vergessen werden und daran erinnern, dass jeden Tag irgendwo auf der Welt Schweine getötet werden.
Jedes Jahr gedenken wir mit dem Anzünden eines Teelichts an verbrannten Schweineseelen.